Nach einer knappen Woche die erste Dusche, weil das Meer heute nicht so richtig „schwimmsig“ wirkt. So langsam nimmt es sich aus, dass wir die bevorstehende kleine Eiszeit mittels Klimawandel nicht bekämpft kriegen. Lediglich siebzehn Grad, zwischenzeitlich regnet es (auch wenn diverse Wetter-Seiten Trockenheit verkünden), und das am Mittelmeer. This ist Pula, not L.A., und wenigstens sind die Duschen hier besser als die, die ich damals dort hatte, in dem kleinen Bad meines Hotelzimmers, mit Blick auf den Drive-In-Schalter von Mc Donald’s, wo es wirkte, als wäre die Duschtasse einfach auf Teppich gestellt – jedenfalls bewegte sie sich, wenn ich dies auch tat.An dieser Stelle sei übrigens angemerkt, dass ich die Maßgabe, nach dem Baden im Meer müsse man sich das Salz abduschen, für Propaganda der Dusch-Industrie halte. Ich erinnere mich an vierwöchige Aufenthalte in der Bretagne, in denen Meerwasser alles war, was es zum Reinigen brauchte, Hände- und Zähneputzen mal ausgenommen. Es soll sogar Menschen geben, die sich mutwillig die Haare shampoonieren, statt das Meeresssalz einfach einwirken zu lassen – es eignet sich bestens als Aufheller- und Gel-Ersatz.

Ansonsten ist es phantastisch hier, von einigen Angewohnheiten der Einheimischen vielleicht mal abgesehen. Beispielsweise, jeden Passanten, der auch nur das geringste Interesse an der Auslage ihres Ladens zeigt, anzusprechen, so dass man nicht mehr die geringste Lust hat, irgendwas zu kaufen. Gut, das spart immerhin Geld. Oder die Unart, Deutsch zu können, so dass man aufpassen muss, was man sagt. Da ist es im Frankreich-Urlaub doch wesentlich entspannter. Oder der eigenwillige Drang, Pechsamen-Büsche zu pflanzen, die wie frisch lackiert riechen.

Gute Gefühle hinterlassen jedoch die Polizei, die einmal täglich über den Campingplatz fährt, in einem Mannschaftswagen, der ein wohliges Feeling hinterlässt, mit seinen vergitterten Fenstern, und die Damen, die den ganzen Tag ständig in Waschräumen und an Spülstellen hinter einem her putzen, weil sich die hiesige Covid-19-Variante eher über Flächen verbreitet, weniger über die Luft. Da könnte man meinen, Kroatien wäre Virusvariantengebiet; ist es aber nicht, nicht mal Hochinzidenzgebiet ist es mehr.

Landschaftlich ist es hier übrigens reizvoll.

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