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Costa del Scholz I

Flughafen DUS. Ein großer Stapel Fußballbücher-von-Campino, darüber ein Schild „alle handsigniert“, drinnen tatsächlich Edding-Geschmier, wie man es ihm zutraut: schreibt, wie er singt. Einige Meter weiter Fan-Leiberl diverser Fußballereien, BVB, Bayern und Fortuna Düsseldorf und eben Die Toten Hosen. Keine Kommerzvorwürfe an dieser Stelle, weil achtzehn Euro für ein Shirt nicht übermäßig teuer sind und es sicherlich nicht leicht ist, ein mittelständisches Schaustellerunternehmen zu finanzieren, zumal in der Pandemie. Dann müssen sie sich allerdings auch gefallen lassen, dass ich hier schreibe, dass DTH der FC Bayern der deutschen Rockmusik sind.


Am Ort der Landung dann irgendwie Routine. Gepäck holen, Bahn in die Stadt nehmen und mit einem Sack voller Ruck auf dem Buckel das Gemietete aufsuchen. Irgendwie gewohnt; die anderen Farben, die anderen Straßen, die Berge vor blauem Himmel. Das erste Irritierende ist tatsächlich eine junge Deutsche, die laut in ihr Handy redet.
Kurz vor Sonnenuntergang latsche ich noch schnell zu meinem Strand um das übliche Angeberfoto – seht, ihr war im Meer! – zu machen. Pustesandkuchen – dort sind Bagger zu Werke, der Strand abgesperrt.

Okay, also einkaufen. Auch schön. Zu Abend gibt es Brot und ensalada rusa aus dem nächstbesten supermercado, wobei ich im Laufe des Mahles feststelle, dass der Salat etwa zeitgleich mit Putins Zarenstreich abgelaufen ist. Das kann wohl kaum ein Zufall sein.

Abschließend noch eine Runde durch die Altstadt, wo weniger los ist als im November. Dafür ist die Haupteinkaufsstraße immer noch dekoriert als zeichnete eine Fünfjährige auf Drogen dafür unverantwortlich. Der Spanier, er versteht viel von Lebensart, aber Stadtdeko ist nicht sein Metier.
Dafür Organisation. Beispielsweise, dass zu Stoßzeiten keine Müllfahrzeuge beim Entleeren der Wertstoffcontainer den Verkehr stören. Sie tun dies stattdessen um kurz nach Mitternacht. Zumindest teilweise, denn das Altglas wird erst um sechs Uhr morgens rum in einen Laster geschüttet, was immerhin ein interessanter Anblick vom Schlafzimmerfenster aus ist.
Urlaub auf Balkonien, sozusagen. Ich gehe jetzt erst mal zum Strand. Einem anderen.

Good to be back

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